Wie Sie die neue Funktion Modellzustände im Inventor 2022 optimal nutzen können
Ab der Version 2022 des Inventors ist es möglich Modellzustände verwenden, um Ihre Konstruktionen in einer einzelnen Bauteil- oder Baugruppendatei in verschiedenen Größen, Fertigungsphasen und Vereinfachungsebenen darzustellen. Jede Variante kann über ihre eigenen Parameter, iProperties und Stücklisteninformationen verfügen.
In diesem Beitrag zeigen wir in welchen Fällen Sie Modellzustände in Bauteilen, Baugruppen und Zeichnungen sinnvoll einsetzen.
Die Funktion in der Übersicht
Autodesk Inventor erlaubt nun mehrere Darstellungen eines Bauteils oder einer Baugruppe in einem einzelnen Dokument erstellen. Dieser neue Arbeitsablauf bietet eine bequeme Möglichkeit, Ihre Konstruktionen zu entwerfen, zu verwalten und zu fertigen. Da die Varianten in einer einzelnen Datei vorhanden sind, müssen Sie keine Bedenken haben, versehentlich Verknüpfungen zwischen Dateien aufzuheben.
Sie verwenden Bauteilmodellzustände zur Darstellung von:
- Fertigungsphasen
- Vereinfachungsebenen
- Produktfamilien
- Anpassbaren oder flexiblen Bauteilen
Beispiel: Fertigungsprozess beginnend mit einem Rohling und Fertigungsaufmaß in der Zeichnungsableitung.
Beispiel: Festlegung der Biegereihenfolge eines Blechteils
Sie verwenden Baugruppenmodellzustände zum Erstellen und Erfassen von:
- Baugruppenvariationen und Komponentenfamilien
- Fertigungsprozesse
- Montagephasen
- Elementen auf Baugruppenebene
- Ersatzobjekten
- Vereinfachte Baugruppen
- Speziellen Schweißvorbereitungen, Schweißnähten und Bearbeitungselementen
Beispiel einer Baugruppenvariation: Zylinder mit unterschiedlichen Aufnahmen
Detailgenauigkeiten werden in Modellzustände konvertiert
Wenn Sie eine ältere Baugruppe mit Detailgenauigkeiten öffnen, werden die folgenden systemdefinierten Detailgenauigkeiten entfernt:
- Alle Komponenten unterdrückt
- Alle Bauteile unterdrückt
- Gesamtes Inhaltscenter unterdrückt
Die Hauptdetailgenauigkeit und alle benutzerdefinierten Detailgenauigkeiten, einschließlich Ersatzobjekten, werden beibehalten und in Modellzustände konvertiert.
In der folgenden Abbildung werden die Hauptdetailgenauigkeit, die benutzerdefinierte Detailgenauigkeit und die Ersatzdetailgenauigkeit in Modellzustände konvertiert. Die vom System definierten unterdrückten Detailgenauigkeiten werden entfernt.
Die Option ‚Inhaltscenter-Komponenten ausblenden‘ wurde zur Option Konstruktionsansicht – Datei öffnen – hinzugefügt, um Funktionen bereitzustellen, die denen der älteren Detailgenauigkeit ‚Gesamtes Inhaltscenter unterdrückt‘ entsprechen.
Stückliste
In früheren Versionen referenzierte eine Stückliste oder eine Bauteilliste, die aus einer Detailgenauigkeit erstellt wurde, die Hauptdetailgenauigkeit, die alle Komponenten enthielt. Mit den Modellzuständen wird die Stückliste bzw. die Bauteilliste mitberücksichtigt, d.h. bei Verwendung der Modellzustände in der Baugruppe passen sich die entsprechenden Listen automatisch an.
Tipps
Sie können Ansichtsdarstellungen anstelle von älteren Detailgenauigkeiten verwenden, um ähnliche Leistungsverbesserungen für große Baugruppen zu erzielen. Nicht sichtbare Komponenten werden nicht in den Speicher geladen.
Sie können einen Modellzustand einer Baugruppe in eine Ansichtsdarstellung kopieren, um eine neue Ansicht einer Baugruppe zu erstellen. Unterdrückte Komponenten sind in der Ansicht unsichtbar. Eine unterdrückte Komponente wird nicht in der Stückliste berücksichtigt.
Modellzustände verknüpfen ermöglicht die Auswahl einer benannten Modellzustandsdarstellung aus der aktiven Baugruppe. Die ausgewählte Modellzustandsdarstellung wird in allen Bauteilen oder Unterbaugruppen aktiviert, die einen Modellzustand mit dem gleichen Namen enthalten.
Sie finden die Funktion in der Multifunktionsleiste auf Registerkarte “Zusammenfügen” – “Gruppe Produktivität” – “Modellzustände verknüpfen”
Gewusst wie mit den TIPPS + TRICKS von cubikom: Neue Inventor Funktionen sinnvoll einsetzen! Wie Sie Modellzustände im Inventor optimal nutzen.
TIPPS + TRICKS erscheint regelmäßig auf cubikom.de/blog. Insofern Sie an weiteren Informationen und Insider-Wissen rund um die Anwendung und Administration Ihrer CAD- und PDM-Produkte interessiert sind, würden wir uns freuen, wenn Sie uns auf LinkedIn folgen. Hier informieren wir Sie regelmäßig zu vielen spannenden Themen rund um die Produktentwicklung und -konstruktion.