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Ein wesentliches Merkmal von Inventor ist die Möglichkeit komplexe 3D-Modelle und Baugruppen mithilfe von iLogic Regeln zu erstellen und somit den Konstruktionsprozess zu automatisieren. Diese Regeln können entweder intern innerhalb einer Datei oder extern als separate Dateien gespeichert werden. Diese Ausgabe unserer Reihe „Tips und Tricks“ erläutert die Unterschiede zwischen internen und externen Regeln und hebt die Vorteile externer Regeln hervor.

Anwender des cubikom AutoMate erhalten einen Überblick zum richtigen Einsatz der zwei Ansätze.

Interne Regeln in Autodesk Inventor

Interne Regeln sind direkt in einer bestimmten Inventor-Datei eingebettet, sei es ein Bauteil (.ipt), eine Baugruppe (.iam) oder eine Zeichnung (.idw). Sie sind spezifisch für das jeweilige Dokument und beeinflussen nur dieses.

Die Vorteile interner Regeln liegen auf der Hand:

  • Einfachheit der Implementierung: Da sie direkt im Dokument gespeichert sind, erfordern sie keine zusätzliche Dateiverwaltung.
  • Schnelle Anpassung: Änderungen können sofort innerhalb des Modells vorgenommen werden, ohne externe Dateien bearbeiten zu müssen.

Jedoch gibt es auch einige Nachteile:

  • Komplexitätsgrenze: Bei großen Projekten mit vielen Bauteilen oder Baugruppen können interne Regeln unübersichtlich werden.
  • Erhöhter Wartungsaufwand: Bei mehreren ähnlichen Modellen müssen Änderungen in jeder Datei einzeln vorgenommen werden.
  • Redundanz: Wenn dieselbe Regel in mehreren Dateien benötigt wird, muss sie in jeder Datei manuell erstellt und angepasst werden, was zu redundanter Arbeit führen kann.
  • Schwierige Skalierbarkeit: Das Hinzufügen und Pflegen von Regeln in mehreren Dateien gleichzeitig ist aufwändig und fehleranfällig.

Externe Regeln in Autodesk Inventor

Externe Regeln werden als separate Dateien gespeichert, meist mit der Erweiterung .vb oder .iLogicVb. Sie können von mehreren Inventor-Dateien referenziert werden, was eine zentrale Verwaltung ermöglicht.

Die Vorteile externer Regeln sind besonders bei größeren Projekten offensichtlich:

  • Zentrale Verwaltung: Externe Regeln werden in einer separaten Datei gespeichert, die bei Bedarf von mehreren Bauteilen oder Baugruppen referenziert werden kann. Dies ermöglicht eine zentrale Verwaltung aller Regeln. Änderungen müssen nur einmal vorgenommen werden und wirken sich sofort auf alle referenzierten Dateien aus.
  • Wiederverwendbarkeit: Eine einmal erstellte Regel kann in beliebig vielen Dateien angewendet werden. Dadurch wird die Arbeit nicht redundant, und es besteht eine klare Konsistenz in der Anwendung der Regeln.
  • Skalierbarkeit: Bei großen Projekten, bei denen viele Bauteile oder Baugruppen ähnliche Regeln benötigen, sind externe Regeln deutlich einfacher zu verwalten. Da sie extern gespeichert werden, können sie auch von verschiedenen Projekten oder Teams genutzt werden.
  • Versionskontrolle: Externe Regeln können besser versioniert werden. Mit einem Versionierungssystem wie Git oder Subversion lassen sich Änderungen nachvollziehen, und es kann auf ältere Regelversionen zurückgegriffen werden, falls nötig.
  • Kollaboration: Da externe Regeln separat verwaltet werden, können mehrere Personen an denselben Regeln arbeiten, ohne direkt auf die eigentlichen Bauteil- oder Baugruppendateien zugreifen zu müssen. Dies erleichtert die Zusammenarbeit in größeren Teams.

Jedoch gibt es auch einige Herausforderungen:

  • Erhöhte Komplexität: Die Verwaltung externer Regeln kann komplexer sein, da diese Dateien separat gespeichert und gepflegt werden müssen. Ein falscher Verweis auf eine Regeldatei kann zu Problemen führen, insbesondere wenn die Datei verschoben oder umbenannt wird.
  • Zusätzliche Dateien: Die Verwendung externer Regeln führt zu zusätzlichen Dateien im Projektverzeichnis, was die Organisation erschweren kann, wenn keine klare Struktur eingehalten wird.
  • Abhängigkeit von Dateistrukturen: Die Dateien, die auf externe Regeln zugreifen, sind auf eine konsistente Dateistruktur angewiesen. Werden diese Strukturen verändert, kann es zu Referenzfehlern kommen.

Unterschiede im Überblick

Vorteile externer Regeln im Detail

Die externen Regeln bieten klare Vorteile in Projekten, die durch Komplexität oder Teamarbeit gekennzeichnet sind. Durch die zentrale Verwaltung und Wiederverwendbarkeit der Regeln lassen sich Konstruktionsänderungen effizienter umsetzen. Teams können kollaborativ an den Regeln arbeiten, ohne die eigentlichen Bauteile zu beeinflussen, was den Arbeitsprozess sowohl flexibler als auch sicherer macht.

Die Skalierbarkeit externer Regeln ist ein weiterer entscheidender Vorteil. In großen Projekten, in denen viele Bauteile ähnliche Regeln erfordern, können diese Regeln einfach in einer zentralen Datei gespeichert und dann für alle relevanten Bauteile referenziert werden. So wird vermieden, dass in jeder Datei die gleiche Regel immer wieder erstellt werden muss, was den Arbeitsaufwand verringert und die Fehleranfälligkeit minimiert.

Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist die Versionierung. In einer professionellen Umgebung, in der Änderungen an Regeln oft dokumentiert und nachvollziehbar sein müssen, bietet die externe Verwaltung die Möglichkeit, Versionskontrollen zu implementieren. So lassen sich frühere Regelversionen leicht wiederherstellen oder Änderungen überprüfen, was die Projektstabilität erhöht.
Insgesamt bieten externe Regeln eine strukturierte und skalierbare Lösung für größere Projekte und erleichtern sowohl die Verwaltung als auch die Zusammenarbeit.

Anwendungsbeispiele

  • Standardisierung von Bauteilen: Externe Regeln können verwendet werden, um Standardkomponenten in verschiedenen Projekten konsistent zu halten.
  • Automatisierung komplexer Prozesse: Bei wiederkehrenden Aufgaben kann eine externe Regel den Prozess automatisieren und Fehler reduzieren.
  • Projektübergreifende Anpassungen: Änderungen in Vorschriften oder Anforderungen können durch Anpassung einer externen Regel schnell in allen betroffenen Modellen umgesetzt werden.

Kann ich automatisierte Baugruppen auch durch Kunden oder den Vertrieb ausprägen lassen?

Dies war Teil 2 unserer Reihe zur Konstruktionsautomatisierung. In kommenden Tipps + Tricks möchten wir sie näher an das Programmieren mit iLogic heranführen. Gleichzeitig bildet die Automatisierung mit iLogic den Grundbaustein für unseres neues Produkt: cubikom AutoMate weitere Infos dazu finden sie hier.

Für unsere AutoMate-Kunden

Interne Regeln können dazu genutzt werden, um externe Regel anzusteuern. So empfehlen wir in jeder Masterdatei eine interne Regel bereitzustellen, welche die entsprechende externe Regel startet. Dieses Vorgehen empfehlen wir Ihnen bei Ihren Produkten zu berücksichtigen.
Zur Gestaltung der externen Regeln erfahren Sie mehr in den kommenden Tipps und Tricks und bei unseren cubikom-Technikern.

TIPPS + TRICKS erscheint regelmäßig auf cubikom.de/blog. Insofern Sie an weiteren Informationen und Insider-Wissen rund um die Anwendung und Administration Ihrer CAD- und PDM-Produkte interessiert sind, würden wir uns freuen, wenn Sie uns auf LinkedIn folgen. Hier informieren wir Sie regelmäßig zu vielen spannenden Themen rund um die Produktentwicklung und -konstruktion.

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